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iOS 9 und 9.0.1 Funktionen und Probleme iOS 9: Das Gute und das Nervige

Von Mark Otten | 22.09.2015, 20:52 Uhr

iOS 9 soll Apples iPhone, iPad und iPod Touch besser machen. Doch kurz nach dem Start gibt es gleich mehrere Punkte, die den Gesamteindruck trüben.

iOS 9 steht als kostenloses Update für iPhone 4S, iPhone 5, iPhone 5S, iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPhone 6S, iPhone 6S Plus, iPad mini 1 bis 4, iPad Air, iPad Air 2, iPad Pro, iPod Touch (5. und 6. Generation) bereit. Allerdings ist nicht alles gelungen.  (Weiterlesen: iPhone 6S gegen iPhone 6 - welches iPhone soll man kaufen?)

Das ist gut

Energiesparmodus

Längere Akkulaufzeit, das geht immer. Android-Nutzer kennen den Energiesparmodus bereits, in iOS 9 gibt es ihn nun auch für iPhone-Nutzer. Dort ist er allerdings etwas intelligenter. Denn das iPhone funktioniert trotz aktiver Stromspartaste (Einstellugen > Batterie) wie gewohnt. Lediglich Hintergrundaktualisierungen und Animationen werden ausgeschaltet. Apple verspricht bis zu drei Stunden längere Laufzeit. (Weiterlesen: Das iPhone 6 im Test)

WLAN-Assist

iPhone und iPad haben sich oft an WLAN-Netzwerke geklammert – ab und zu leider zu fest. Dann zeigte das Gerät eine Verbindung an, obwohl kaum noch Daten flossen und der Wechsel ins mobile Datennetz sinnvoller gewesen wäre. In iOS 9 passiert genau das. Die Einstellung ist standardmäßig aktiv. Wer das nicht will, öffnet Einstellungen > Mobiles Netz, wischt zum Ende und schaltet WLAN-Assist aus.

Notizen

Apple hat in iOS 9 die Notizen-App ordentlich aufgebohrt. Dort legen Nutzer nun To-do-Listen an, zeichnen kleine Skizzen oder binden Links und Fotos ein. Damit kommt die App zwar nicht an Notizen-Marktführer Evernote ran, aber sie ist deutlich hilfreicher als zuvor.

Klein- und Großbuchstaben

Bislang zeigte die iOS-Tastatur beim Tippen nur Großbuchstaben an. Die Tastatur in iOS 9 wechselt nun zwischen Klein- und Großbuchstaben. Doch die Funktion spaltet. Während einige Nutzer meinen, dass eine Tastatur genau so sein sollte entgegen andere, dass sie der Wechsel störe. Gut, dass Apple jedem die Wahl lässt (Einstellungen > Allgemein > Bedienungshilfen > Tastatur > Tasten mit Kleinbuchstaben). (Im Test: Drei Monate mit der Apple Watch)

Verbesserte Siri und Suche

Apple Sprachassistentin Siri versteht und kann mehr. Außerdem ist Siri aufmerksamer und denkt mit: Streichen Nutzer auf dem Bildschirm von oben nach unten, oder im Startbildschirm von links nach rechts, zeigt Siri, welche Apps zur aktuellen Uhrzeit oft genutzt oder Personen kontaktiert wurden. Praktisch: Auch für die immer umfangreicheren iOS-Einstellungen auf iPhone und iPad gibt es nun eine Suchfunktion. Die iOS-Suche durchforstet nun auch Apps von Drittanbietern nach Inhalten, löst simple Matheaufgaben und berechnet Wechselkurse durch eintippen eines Betrags und der Währung. (Witzduell: Siri gegen Cortana)

Schnell zurück

Tippt ein Nutzer auf den Link in einer E-Mail, öffnet sich Safari – allerdings zeigt der Browser in iOS 9 oben links „Zurück zu Mail“. Das Multitasking muss in dann nicht mehr bemüht werden. Verbesserungswürdig: Die „Zurück“-Schaltfläche überdeckt die Empfangsanzeige.

Mitteilungen

Endlich! Eingehende Mitteilungen zeigt die Übersicht (vom oberen Gehäuserand nach unten wischen) in zeitlicher Reihenfolge an, nicht mehr nach App. Das schafft deutlich mehr Übersicht.

Multitasking

Echtes Multitasking für mehr Produktivität – das gibt es zumindest für Besitzer des iPad Air 2, iPad mini 4 und iPad Pro. Auf diesen Geräten teilen sich zwei Apps den Bildschirm und Nutzer können beide gleichzeitig bedienen. Dank Bild in Bild Video laufen Videos auf iPads mit iOS 9 auf Wunsch in einem kleinen Fenster weiter, auch wenn Nutzer die App wechseln. (Weiterlesen: Das iPad Air 2 im Test)

Das nervt

Wo bleibt die Geschwindigkeit?

Bereits während der öffentlichen Beta-Testphase war klar: Bei iOS 9 geht es nicht um große, neue Funktionen, sondern um Pflege und Optimierung. Davon sollten vor allem ältere iPhones und iPads profitieren. Das ist grundsätzlich eine gute Sache. Allerdings: iOS 9 ist bislang nicht wirklich schneller als iOS 8 – in einigen Bereichen ist das neue Betriebssystem sogar langsamer als die alte Version – auch auf dem iPhone 6. Das ist enttäuschend. Allerdings besteht Hoffnung, dass Apple mit einem Update nachbessert.

Slide Over

Slide Over ist das abgespeckte Multitasking für ältere iPads (iPad Air, iPad mini 2 und 3). Die Idee ist gut, die Umsetzung nicht: Durch streichen vom rechten Gehäuserand nach links öffnen Nutzer eine zweite App, die rund ein Viertel des Bildschirms belegt. Einige Apps unterstützen die Funktion noch nicht und können nicht neben einer anderen laufen. Noch schlimmer: Sehr viele der installierten Apps unterstützen Slide Over. Dann wischen Nutzer zigmal, bis sie die App gefunden haben, die sie am Rand öffnen wollen. Denn Nutzer können bislang nicht entscheiden, welche Apps überhaupt und in welcher Reihenfolge in Slide Over zur Auswahl stehen. Hier muss Apple nachbessern.

Apps wechseln

Doppeltippen auf den Homebutton zeigt alle geöffneten Apps an. In iOS 9 liegen die App-Bildschirme nun nicht mehr neben-, sondern hintereinander. Das bringt Nachteile bei der Übersicht – und die neue App-Übersicht ist vor allem auf älteren Geräten langsam.

Apps plötzlich auf Englisch

Einige Apps sind nach dem Upgrade auf iOS 9 plötzlich auf Englisch, darunter die Navi-App von TomTom, das Spiel Die Simpsons oder der Fußball-Ticker Onefootball. Ärgerlich: Einige Apps können Nutzer in den Einstellungen wieder auf Deutsch umstellen, andere aber nicht. Dann heißt es: Warten, bis die Hersteller ein Update anbieten.

App-Updates

Kurz nach dem Update auf iOS 9 blieb bei vielen Nutzern eine rote Eins bei Updates im App Store stehen – obwohl alle Updates geladen waren. Nachdem die Eins irgendwann verschwunden war, stellte sich das nächste Problem ein: Updates werden – entgegen der gewählten Einstellung – nicht automatisch geladen. (Weiterlesen: Hacker-Angriff auf Appstore)

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