Apple-Nutzer können ihr iPhone ab sofort mit Android Wear Smartwatches verbinden, denn Googles Android Wear gibt es nun auch für iOS. Obwohl noch nicht alles klappt: Für die Apple Watch wird es in Zukunft ungemütlich.
Android Wear und Android-Smartwatches funktionieren seit Montag (31. August) mit Apples iPhone und iOS. Damit haben Apple-Kunden ab sofort deutlich mehr Auswahl als die bisherigen Alternativen zur Apple Watch.
Welche iPhones unterstützen Android Smartwatches?
Android Wear für iOS ist eine kostenlose App und läuft auf dem iPhone 5, iPhone 5c, iPhone 5s, iPhone 6 und iPhone 6 Plus wenn iOS 8.2 oder neuer installiert ist. (Weiterlesen: iPhone 6S bekommt 4K-Kamera)
Welche Smartwatches unterstützen das iPhone?
Alle zukünftigen Android Wear Smartwatches von Huawei, Asus und Motorola sind kompatibel mit dem iPhone und iOS. Die neue Samsung Gear S2 ist es nicht, da Samsung auf das hauseigene Betriebssystem Tizen setzt. Laut Google funktioniert von den aktuellen Computeruhren nur die LG Watch Urbane mit dem iPhone, allerdings berichten mehrere Nutzer, dass sie auch andere und deutlich ältere Uhren koppeln konnten, wie die Motorola Moto 360.
Wie funktionieren iPhone und Android Watch?
iPhone-Nutzer laden zunächst die kostenlose Android Wear App aus dem Appstore herunter. Auf dem iPhone muss Bluetooth eingeschaltet sein (dazu auf dem Startbildschirm von unten nach oben wischen und in der oberen Reihe auf das Symbol in der Mitte tippen, sodass es weiß unterlegt ist). In der Android Wear App tippen iOS-Nutzer auf den blauen Pfeil, entscheiden über die Freigabe von Sensordaten für Google Fit und erlauben die Bluetooth-Freigabe. Auf der Android Wear Smartwatch erscheint nun ein Code. Den bestätigen Nutzer auf dem iPhone und nehmen anschließend die gewünschten Einstellungen in der Android Wear App vor.
Ist der Funktionsumfang bei iOS und Android gleich?
Nein. Größtes Manko: Es gibt keine Android Watch-Apps von Drittanbietern. Das wiederum wirkt sich auf die verfügbaren interaktiven Ziffernblätter aus, die Google für iOS-Nutzer anbietet. Diese Funktionen gehen:
- Alle am iPhone eingestellten Benachrichtigungen kommen ans Handgelenk (allerdings ohne Antwortmöglichkeit)
- Benachrichtigungen werden synchronisiert; eine auf der Uhr gelöschte Benachrichtigung ist also auch auf dem iPhone gelöscht.
- Fitnessfunktionen mit Google Fit
- Anzeigen des Umgebungsassistenten Google Now
- Verschiedene Ziffernblätter zur Auswahl (auch von Drittherstellern)
- Einige Benachrichtigungen erlauben den Sprung in die dazugehörige App (Wetter, Übersetzer)
- Sprachsuche und -befehle Und der Funktionsumfang zwischen Apple Watch und Android Wear?
Keine Smartwatch arbeitet so gut mit iPhone zusammen wie die Apple Watch. Und das wird sich in den kommenden Wochen noch verstärken, wenn Drittanbieter native Apps für die Apple Watch einreichen dürfen. Allein die Antwortfunktion für SMS und iMessage (und bald E-Mails) ist ein enormer Vorteil gegenüber der akteullen Version von Android Wear für iOS. (Weiterlesen: Drei Monate mit der Apple Watch)
Was bedeutet das für die Apple Watch?
Die Apple Watch bekommt durch Android Wear für iOS deutlich mehr Konkurrenz. Es gibt verschiedene Android Wear Smartwatches für verschiedene Geschmäcker. Noch wichtiger: Android Wear Uhren sind deutlich günstiger als die Apple Watch. Während die günstigste Apple Watch Sport mit kleinem Gehäuse und Gummiarmband 400 Euro kostet, liegen Android Wear Uhren wie die Motorola Moto 360 bei 150 Euro. Die LG Watch Urbane liegt bei rund 260 Euro - mit Echtlederarmband und im klassischen Uhrendesign.